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Glaubensland
NICO WEISS

»Nico, unser Königskind«

»Nico, unser Königskind«
19 Jahre wurden Familie Weiß mit Nico geschenkt. Das Bild ist bei ihrem letzten gemeinsamen Weihnachtsfest im Jahr 2021 entstanden
Foto: privat
2012 ist im Sonntagsblatt ein Artikel über Familie Weiß aus Bad Mergentheim erschienen. Darin ging es um den Alltag der Familie mit dem neunjährigen Nico, der schwerstbehindert war. Im Oktober 2022 ist Nico überraschend gestorben. Seine Schwester Anne erzählt, wie sehr Nico ihre Familie bereichert hat.

Seit Nico gestorben ist, ist es ganz komisch, nach Hause zu kommen«, sagt Anne Weiß. »Es fühlt sich dort jetzt ganz anders an.« Die 24-Jährige studiert in Würzburg Englisch, Religion und Sport auf Lehramt und fährt alle paar Wochen heim nach Bad Mergentheim, wo ihre Eltern und ihre 15-jährige Schwester Fine leben. Ihr Bruder Fabio (22) studiert in Freiburg.

»Zu Hause ist Nico nach wie vor präsent«, erzählt Anne Weiß, und wie gut es tue, hier von allen verstanden zu werden. Der Tod des 19-Jährigen traf die Familie aus heiterem Himmel: »Nico war in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen in Würzburg und kam jedes zweite Wochenende heim. An dem Wochenende vor seinem Tod war er noch bei uns und es war alles ganz normal«, erinnert sie sich. »Allerdings war es seltsam, dass ich mich am Sonntag, bevor mein Vater ihn nach Würzburg zurückgebracht hat, nicht von ihm verabschiedet habe. Normalerweise machen wir das jedes Mal, aber als ich an diesem Sonntag nach unten gegangen bin und meine Mutter nach Nico gefragt habe, war er schon unterwegs.«

Montags, am 10. Oktober 2022, erhielt ihr Vater einen Anruf, dass Nico nachts plötzlich aufgehört habe zu atmen und verstorben sei. »Ich war an dem Tag als einziges Kind zu Hause«, erzählt Anne Weiß, »ich konnte es nicht glauben und habe total gezittert. Ihm am Tag zuvor nicht Tschüss gesagt zu haben, war ganz schlimm.« Trost fand die Studentin bei einer Freundin. »Sie hat mich auf den Gedanken gebracht, dass Nico mir vielleicht ganz bewusst nicht Tschüss gesagt hat, weil er mir zeigen wollte, dass das kein Abschied für immer ist, sondern dass wir uns bei Gott wiedersehen.« Ein Gedanke, der Anne Weiß gut tut. »Gerade weil Nico im Tod so zufrieden aussah, möchte ich daran und dass es ihm bei Gott gut geht, ganz fest glauben.«

Die 24-Jährige stellt sich gerne vor, wie sehr ihr Bruder es im Himmel genießt. Hier braucht er keinen Rollstuhl mehr, hier kann er endlich herumrennen und tun, was er will. Hier kann er selber entscheiden, was er isst. »Bestimmt stopft er sich mit Schokolade voll, bis ihm schlecht wird«, vermutet seine Schwester.

Gemeinsam mit ihren Eltern fuhr Anne Weiß nach Nicos Tod nach Würzburg, um sich von ihm zu verabschieden. »Es hat total gut getan, dort zu sein«, meint sie dankbar. »Ich konnte ihm noch einmal alles sagen und die Musiktherapeutin hat für ihn musiziert – das war schön.« Später kamen ihre Geschwister Fabio und Fine dazu – »wir haben gesungen und uns zu Nico ins Bett gekuschelt.«

Niemals hat Anne Weiß ihn aufgrund seiner Behinderungen als »arm« wahrgenommen – »ich hatte den Eindruck, dass er glücklich ist«, betont sie. »Nico hatte seine ganz eigene Art, mit uns zu kommunizieren – er war sehr wohl in der Lage, uns mitzuteilen, ob ihm etwas passt oder nicht.« Sie schmunzelt, als sie davon erzählt, wie er sie manchmal zur Weißglut gebracht hat – »in dieser Hinsicht war das bei uns wie bei allen anderen Geschwistern auch«.

Nach Nicos Tod hat die junge Frau gut gemeinte Reaktionen aus ihrem Umfeld erhalten. »Manche haben gesagt, dass Nico jetzt erlöst ist.« Heftig schüttelt sie den Kopf: »Das sehe ich überhaupt nicht so. Mit 19 Jahren war Nico viel zu jung zum Sterben. Der Tod war keinesfalls eine Erlösung für ihn. Niemand kann einschätzen«, fährt sie fort, »wie Nico das Leben wahrgenommen hat. Für uns war er eine riesige Bereicherung. Er hat uns eine andere Perspektive auf die Welt geschenkt, er war unser unermüdlicher Kämpfer, unser Tröster, unser Königskind. Er hat keine Worte gebraucht, um uns seine Liebe zu zeigen.« [...]
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