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archivierte Ausgabe 49/2023
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Glaubensland |
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DIÖZESANRAT |
Gebäudereduzierung, Klima und Finanzen |
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Ein Blick von oben auf die Diözesanrätinnen und -räte im großen Saal des Klosters Schöntal, die sich engagiert in den unterschiedlichen Beratungen einbringen. Foto: Arslan |
Der Gebäudereduzierungsprozess, das Klima, der Synodale Weg, Finanzthemen und nicht zuletzt der Abschied von Bischof Gebhard Fürst beschäftigten die Diözesanräte im Kloster Schöntal. Außerdem verabschiedeten sie Erklärungen zu »Fake News« (Falsche Nachrichten) und gegen Antisemitismus.
Gesellschaftliche wie kirchenpolitische Themen standen auf der Agenda des Diözesanrats, der jetzt zum letzten Mal unter Leitung von Bischof Gebhard Fürst im Kloster Schöntal zusammengekommen ist. 96 Vollversammlungen mit rund 2400 Stunden Sitzungszeit hat der Bischof als Vorsitzender des Gremiums in seiner 23-jährigen Dienstzeit absolviert. »Die Diözesanratssitzung war für mich nie ein Pflichttermin«, resümierte er in Schöntal. »Sie hat mir immer Freude gemacht, weil sie für mich das Erlebnis einer synodalen dialogischen Kirche war.«
Zuvor hatte er das Gremium über Signale des Nuntius informiert, dass sein Rüktrittsgesuch von Papst Franzikus angenommen worden sei und er demnach ab dem 2. Dezember nicht mehr Bischof der Diözese sei.
Synodal und dialogisch ging es auch bei dieser Sitzung zu – gemeinsam verabschiedeten die Räte zwei Erklärungen zu aktuellen Themen. So rufen sie dazu auf, der Gefährung der Demokratie durch Desinformation und Fake News (Falsche Nachrichten) im Internet entschieden entgegenzutreten. Mit der Erklärung »Einsatz gegen Antisemitismus« zeigen sie sich solidarisch mit jüdischen Mitbürgern und fordert von allen Verantwortlichen in Kirche, Politik und Gesellschaft eine klare Positionierung zum Schutz jüdischen Lebens in Deutschland.
Unter dem Motto »Räume für eine Kirche der Zukunft« befasste sich das Gremium erneut intensiv mit dem Gebäudereduzierungsprozess. In dessen Rahmen sollen die beheizten Flächen nicht sakraler Gebäude in den Kirchengemeinden bis spätestens 2040 – dann möchte die Diözese klimaneutral sein – diözesanweit um 30 Prozent reduziert werden (vgl. Kasten). Nötig ist das, weil die Kirchensteuereinnahmen sinken und weiter zurückgehen werden. Hier kommt viel auf die Dekanate und Kirchengemeinden zu. Vor Ort sollen Arbeitsgruppen gebildet und durch diözesanweit neun »Regionalmanager« dabei unterstützt werden, sich von – vorerst nicht sakralen – Gebäuden zu trennen.
»Ich sehe es als Hindernis an, dass Sakralbauten nicht in den Prozess mit einbezogen sind«, äußerte sich Diözesanrat Klaus Herberts aus dem Dekanat Backnang. »Ohne auch sie zu reduzieren, werden wir unser Ziel nicht erreichen.« Gabriele Pennekamp, Vertreterin der diözesanen katholischen Erwachsenenbildung (keb) erklärte, dass die keb mit ihren Veranstaltungen auf die Gemeindehäuser angewiesen sei: »Wo sollen wir sonst hin?« Wolfgang Ernst aus dem Dekanat Ludwigsburg sprach vielen aus der Seele: »Ein über Jahrhunderte liebgewonnenes Gebäude endgültig loszulassen, tut den Menschen sehr weh. Gibt es keine Zwischenlösung?«, wollte er wissen. »So, dass Gebäude eines Tages zurückgewonnen werden können?«
Michael Buck, Vertreter der Caritas aus Stuttgart, fragte nach den Regionalmanagern: »Das müssen schon mutige Leute sein, die dafür sorgen, dass sich die Menschen von Gebäuden trennen, mit denen sie tief verbunden sind. Wer diese Aufgabe übernimmt, kann nur verlieren«, vermutete er und bezweifelte, dass die Diözesanleitung qualifizierte Personen für diese Aufgabe finden werde. [...]
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