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Elternhaus
SMARTPHONE

Unerlässliches Hilfsmittel oder eine Gefahr für die Kids?

Unerlässliches Hilfsmittel oder eine Gefahr für die Kids?
Handys üben eine enorme Anziehungskraft aus. Vor dem zwölften Lebensjahr sollten Kinder möglichst kein eigenes Smartphone haben, denn sie können Risiken noch nicht einschätzen.
Foto: Kerkez/iStock
Chatten und Messages schreiben, Selfies schießen, Likes checken, durch Tiktok swipen, Clash Royale spielen … Teenager sind täglich mehrere Stunden in sozialen Netzwerken und Apps unterwegs. Doch ab wann ist ein Smartphone sinnvoll? Und wie führt man die Kinder an eine sinnvolle Nutzung des Handys und eine kritische Auseinandersetzung mit Social-Media heran?

Ob Smartphones Fluch oder Segen sind, vermag auch Medienpädagogin Sina-Marie Straub aus Würzburg nicht eindeutig zu beurteilen. Einerseits biete es »viele positive und kreative Möglichkeiten – und das alles ganz kompakt in einem Gerät«, so die Expertin, andererseits berge die Nutzung auch Risiken, »derer man sich stets bewusst sein muss«.

Ab wann ein Smartphone sinnvoll ist, ist von Familie zu Familie etwas unterschiedlich. Ein häufig genannter Startzeitpunkt ist der Übergang zur weiterführenden Schule, meint Sina-Marie Straub. Manche Eltern geben dem Nachwuchs zum Einstieg ein einfaches Telefon oder eine Uhr mit Telefonfunktion an die Hand, berichtet sie. Mit dem zwölfen Geburtstag sei es aber »völlig in Ordnung«, wenn es dann ein Smartphone wird. Wichtig dabei: Eltern sollten ihre Kinder mit dem Gerät nicht alleinlassen, sondern es aktiv begleiten, Regeln festlegen und gerade zu Beginn Schutzmaßnahmen ergreifen.

Welche Apps die Kids ab wann nutzen dürfen, ist durch die offiziellen Nutzungsbeschränkungen abgesteckt. Die Fotound Video-Apps TikTok und Instagram etwa dürfen erst ab 13 Jahren genutzt werden, bei Snapchat braucht es bei Minderjährigen die Zustimmung der Eltern. Der Messengerdienst Whatsapp ist sogar erst ab 16 Jahren zugelassen.

Grundsätzlich rät Sina Straub, sich an diese Angaben zu halten. Ein Problem sei jedoch, dass die Altersangabe bei der Anmeldung nicht ausreichend verifiziert und kontrolliert wird. Zugleich sollte eine offizielle Altersfreigabe nicht gleich uneingeschränkte Freigabe bedeuten. »Gerade bei jüngeren Kindern sind Filter und Beschränkungen sinnvoll«, so Straub. Eltern können beispielsweise ein Zeitlimit vereinbaren und dieses direkt am Gerät einstellen. Statt die Apps einzeln einzuschränken, plädiert sie für ein Zeit-Konto für den gesamten Tag: »So können die Kinder ein Gefühl für die am Gerät verbrachte Zeit entwickeln und bei der Nutzung eigene Schwerpunkte legen.« Zudem empfiehlt sie, Ausnahmen etwa zum Musikhören oder zur Kontaktpflege zu definieren.

Konkret sind für 13-Jährige zwei Stunden am Tag angebracht. Hält sich das Kind nicht an die Zeiten, sollten die Konsequenzen klar sein – etwa, dass das Gerät den Nachmittag über in den Ruhemodus geschaltet wird. Zugleich gilt: Zeitlimits sind nicht auf ewig in Stein gemeißelt. »Die Kinder lernen dazu und ab 14 oder 15 Jahren erübrigen sich derartige Schutzmaßnahmen«, so die Medienexpertin. Eltern sollten zudem nicht vergessen: »Das Smartphone ist ein wichtiges Werkzeug für alle Aufgaben, die in der Pubertät bewältigt werden müssen. Und das lässt auch wieder nach.« [...]
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