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archivierte Ausgabe 40/2022
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Elternhaus |
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BERUFSFINDUNG |
Mit der Schule fertig, und was dann? |
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Seriöse Angebote im Internet können bei der Berufsfindung helfen. Als Gesprächspartner für sein Kind da zu sein, das ist die beste Unterstützung, die Mütter und Väter anbieten können. Foto: VILevi/iStock |
Was willst du werden, wenn du einmal groß bist? Kinder im Kita- und Grundschulalter müssen da meist nicht lange nachdenken: Polizistin, Baggerfahrer, Ärztin, Profifußballerin, Superheld – alles ist möglich. Doch je älter die Kinder werden und je näher der Schulabschluss rückt, umso schwerer fällt vielen die Antwort. Unüberschaubar vielfältig erscheinen die Möglichkeiten, viele tun sich schwer mit einer Entscheidung.
Für Eltern ist das gar nicht so leicht auszuhalten, groß ist die Versuchung, zu beraten und in eine bestimmte Richtung zu stupsen – durchaus verständlich und meist mit den besten Absichten: Mütter und Väter wünschen sich, dass ihr Kind irgendwann möglichst glücklich und zufrieden auf eigenen Füßen steht. Abnehmen können und sollen die Eltern ihren Kindern die Berufsfindung nicht. Aber sie können sie unterstützend begleiten.
Im ersten Schritt der Berufsfindung geht es idealerweise noch gar nicht um einen bestimmten Beruf, sondern darum, sich selbst besser kennenzulernen. »Am Anfang sollte die Selbstreflexion stehen: Wo sehe ich meine Stärken und Talente, was ist mir wichtig«, sagt Kathrin Bothe, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit. Mögliche Fragen an sich selbst könnten sein: Was interessiert mich? Bei welchen Tätigkeiten vergesse ich die Zeit? Wofür stehe ich morgens freiwillig auf? Was möchte ich auf gar keinen Fall machen?
Online-Tests (siehe unten) helfen, die Suche einzugrenzen, und erleichtern den Einstieg in das Gespräch mit einem Berufs- oder Studienberater, weil sie nicht nur Anhaltspunkte über Interessen und Fähigkeiten liefern, sondern auch über Arbeitsweise, soziale Kompetenzen oder die Vorstellungen, die jemand von seinem späteren Berufsleben hat. In dieser Phase sollte es für Eltern »um die Frage gehen, wie sie ihr Kind dazu befähigen, seine eigene Entscheidung zu treffen«, sagt Mirjam Uchronski von der Studienberatung der Technischen Universität München. Als Gesprächspartner für sein Kind da zu sein, das sei die beste Unterstützung, die Mütter und Väter anbieten könnten: »Für die Jugendlichen sind sie schließlich diejenigen, die sie am besten kennen und ihnen helfen können, mehr über sich herauszufinden.«
Nicht immer haben die Kinder Lust auf solche Gespräche. Die Ablehnung nicht persönlich zu nehmen, ist die beste Strategie, um den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen. Und Geduld zu haben. Möglicherweise bekommt man auf die Frage »Was willst du nun eigentlich nach der Schule machen?« nur deshalb keine Antwort, weil das Kind selbst noch keine hat. [...]
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