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archivierte Ausgabe 45/2024
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Titelthema |
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Heil werden nach Missbrauch |
Missbrauch – ist heil werden möglich? |
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Sich in seiner Not einem anderen Menschen anzuvertrauen, kann heilsam sein. Doch die Kompetenz zum Zuhören und zum angemessenen Reagieren auf die Enthüllung eines Missbrauchs will in dieser Gesellschaft noch gelernt sein. Foto: hsyncoban/iStock |
Jeder siebte Deutsche ist von sexualisierter Gewalt betroffen und immer mehr Menschen brechen das Tabu und vertrauen sich anderen an. Doch was erleben sie dann? Schwester Marie-Pasquale Reuver, Franziskanerin von Sießen, hat Schweigen erfahren, als sie Seelsorgern von ihrer eigenen Missbrauchserfahrung erzählt hat. »Es darf aber nicht geschwiegen werden«, stellt sie klar. In ihrem neuen Buch gibt die Ordensfrau Tipps, die einen sensiblen und hilfreichen Umgang mit Betroffenen in Gemeinden ermöglichen.
Schwester Marie-Pasquale, wann ist die Idee entstanden, ein Buch über den Umgang mit Missbrauchsbetroffenen zu schreiben?
Mir ist aufgefallen: Es gibt Fachliteratur zum Thema, für Therapeuten oder Seelsorgerinnen – aber nichts für jedermann und jederfrau. Die Zahlen sagen deutlich, dass wir alle Betroffene in unserem näheren Umfeld haben. Glücklicherweise brechen diese immer mehr das Tabu und reden. Doch unsere Gesellschaft hat leider noch keine große Kompetenz im Zuhören und im sich Öffnen – das habe ich hinsichtlich meiner eigenen Missbrauchserfahrung selbst erlebt. Ich habe mich gegenüber hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern geäußert und ihre Reaktion war Schweigen. Über das Thema darf aber nicht geschwiegen werden. Wir müssen bedenken, dass jeder siebte Mensch von sexualisierter Gewalt betroffen ist – deshalb möchte ich mit meinem Buch auch jene erreichen, die nicht wissen, wie sie als Gegenüber mit dem Thema umgehen sollen, es aber gerne möchten.
An wen richten Sie sich noch?
An Seelsorgerinnen und Seelsorger und an alle, die wissen, dass es in ihrem Umfeld Menschen mit Missbrauchserfahrungen gibt. Sobald ich – nicht nur in der Kirche – eine Gruppe leite, muss ich bedenken, dass darin auch Betroffene sein könnten. Gerade auch, wenn wir, beispielsweise im Chor, Körperübungen machen.
Warum ist es so wichtig, dass die Kirche Räume öffnet, in denen sich Betroffene austauschen können?
Das ergibt sich aus unserem Glauben selbst: Jesus ist da, wo es nicht rund läuft und wo es ungerecht zugeht. Die Kirche muss als Raum erfahrbar sein, der darauf reagiert und das nicht ausklammert. Wichtig finde ich auch, dass die Liturgie auch Leidvolles in den Blick nimmt. Was macht das mit meinem Glauben? Ich erfahre immer wieder, dass Menschen nach dem Gottesdienst mit ihren Geschichten auf mich zukommen, wenn ich in der Liturgie die Leiddimension mitnehme. Nur wenn Leidvolles da sein darf, kann es sich auch verändern. Ich profitiere sehr von Gesprächen mit anderen Missbrauchsbetroffenen und fühle mich dadurch bestärkt – hier merke ich, dass ich nicht die einzige bin, die so »verdrehte Gefühle« hat, hier muss ich nichts erklären. [...]
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