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Hoffnungsort
FEIERN MIT SINN (2) In der Kraft des Erzählens

Wie Gottes Wort lebendig wird

Wie Gottes Wort lebendig wird
Nehmen wir die vorgelesenen Worte der Heiligen Schrift so auf, dass sie – wie das Brot des Lebens – zur geistlichen Nahrung und zu lebendigen Buchstaben werden?
Foto: KNA
Wann haben Sie zum letzten Mal im Gottesdienst geweint? Bei der Taufe des eigenen Kindes oder beim Ja-Wort eines befreundeten Paares oder bei der Beerdigung eines nahen Angehörigen? Es sind diese anlassbezogenen und einmaligen Gottesdienste, die einen einschneidenden Moment im Lebenslauf emotional so verdichten, dass viele Menschen zu Tränen gerührt werden. Aber wann haben Sie zuletzt in einer »normalen« Sonntagsmesse geweint?

Wann hat Sie etwa eine Wort-Gottes-Feier so tief berührt, dass Sie voll und ganz, mit Leib und Seele, Herz und Stimme dabei waren, gespürt und verstanden haben, dass sich hier etwas Großes an mir ereignet? Von solch einer intensiven geistlichen Erfahrung berichtet ein kleiner Abschnitt aus dem alttestamentlichen Buch Nehemia (Neh 8,1–10). Der Text ist quasi der früheste Beleg für die rituelle Gestalt einer Art »Wortgottesdienst«, wie er sich später in der jüdischen Synagoge und als ersten Teil der christlichen Eucharistiefeier weiterentwickelt hat.

Im Mittelpunkt steht ein Mann namens Esra, der als Priester und Schriftgelehrter vorgestellt wird. Der Ort und die Weise, wo und wie Esra aus dem Gesetz, das heißt aus der Tora, den fünf Büchern Mose, vorliest, wird ganz genau beschrieben. Er steht auf einer eigens errichteten Kanzel aus Holz, in erhöhter Position inmitten des versammelten Volkes (Männer, Frauen und Jugendliche). Alle können ihn gut sehen und hören. Das Lesen erscheint wie ein Gemeinschaftsakt und geschieht unter Zeugen, die rechts und links von ihm stehen.

Die Leute bleiben nicht passiv sitzen, von bequemen Bänken oder gepolsterten Stühlen ist nicht die Rede. Sie sind vielmehr aktiv am Lesevortrag beteiligt: durch gemeinsames Stehen, als Esra das Buch aufschlägt, durch das gemeinsame Amen nach einem Lobspruch zu Beginn der Schriftlesung, durch tiefe Verneigungen, durch ein körperliches und geistiges Mittun. All diese Beschreibungen münden in den zentralen Satz: »Heute ist ein heiliger Tag zu Ehren des Herrn, eures Gottes. Seid nicht traurig, und weint nicht! Alle Leute weinten nämlich, als sie die Worte des Gesetzes hörten« (Neh 8,9).

Für die Anwesenden sind die vorgelesenen Worte der Schrift zu lebendigen Buchstaben geworden, die sie wie eine Nahrung – wie das Brot des Lebens – in sich aufnehmen. Die Worte des Gesetzes und das Leben der Menschen sind quasi eins geworden. Deshalb weinen sie voller Ergriffenheit und Betroffenheit, die sich später beim anschließenden Mahl in Gelassenheit und Fröhlichkeit auflösen wird. Aus heutiger Perspektive stellt sich die Frage: Kann in unserer wortreichen Zeit von einem einzelnen Schriftwort noch die hier überlieferte Kraft der Verwandlung ausgehen?

Im Kern liegen die Probleme des »Wortdurchfalls« (Paul M. Zulehner) unserer Zeit nicht in der mangelnden Fähigkeit des Menschen, nicht mehr hinhören zu können, sondern in der Art und Weise, wie das Wort Gottes verkündet wird, das heißt wie aus den Heiligen Schriften gelesen und erzählt wird. Wenn Johann Baptist Metz (1928–2019) das Christentum als »Erinnerungs- und Erzählgemeinschaft« auffasst, dann will er sagen: Gottes schöpferisches Handeln, seine Offenbarung an Israel, sein Erlösungswirken an Jesus Christus, sein eschatologisches Vollenden findet in der Sprachform der Erzählung, nicht des Diskurses statt. [...]
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