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Titelthema
Demokratie und Religion

»Braucht die Demokratie die Religion?«

»Braucht die Demokratie die Religion?«
Vor einigen Wochen bekannten viele Rottenburger Farbe gegen den Rechtsextremismus und für die Würde des Menschen.
Foto: Ulmer
Manches, was den Menschen geschenkt worden ist, ohne dass sie es wirklich geschätzt hätten, ist derzeit gefährdet: Kennzeichen unserer Zeit. Dazu gehört das Versprechen auf immer mehr Wohlstand, aber auch die Demokratie als politisches System, der Deutschen größtes Geschenk, um das sie selbst nicht einmal kämpfen mussten. Inzwischen wird sie angefeindet und verliert den Nimbus der Selbstverständlichkeit. Hoffnung macht, dass in der Gesellschaft nun viele nicht nur die eigene Verletzlichkeit, sondern auch die von Freiheit und Würde wahrnehmen. Darunter auch die Kirchen, die sich laut für Demokratie und gegen Rechtsextremismus aussprechen. Braucht etwa die Demokratie die Religion? Wir hörten uns bei Christen um, die das politische Geschäft gut kennen.

Welchen Beitrag können die Religionen für ein demokratisches Miteinander leisten? Wie kann die Demokratie andersherum Glaube und Religion bereichern? Um es vorweg zu sagen: Religionen und Demokratie sind keineswegs geborene Partner, die je für sich und miteinander das gelingende Leben ihrer Mitglieder im Blick haben. Religionen können auch autoritäre Regime stützen oder populistisches Gedankengut bedienen. Und umgekehrt gibt es demokratisch verfasste Staaten, die einen strikten Laizismus vertreten und alles Religiöse ins Private abdrängen. Insofern ist die kooperative Trennung von Staat und Religion, wie wir sie in Deutschland unter der Geltung des Grundgesetzes kennen, nicht die Regel, sondern ein Geschenk für beide – den demokratisch verfassten Staat wie auch für die Religionen. So haben etwa empirische Untersuchungen festgestellt, dass ein gelebter Glaube helfen kann, gesellschaftliche Krisen leichter zu bestehen, im Vertrauen zu einem Gott, der Anteil nimmt am Los der Menschen und an den sie all die Emotionen adressieren können, die sie angesichts des Krisenhaften ihres Lebens umtreibt. Zudem machen Religionen mit ihren Überzeugungen Orientierungsangebote für die Gesellschaft als Wertegemeinschaft, bieten Sinnvermittlung und Lebensbegleitung. Und nicht zuletzt zeigen Statistiken, dass unter den ehrenamtlich Engagierten religiös gebundene Menschen überproportional vertreten sind. Umgekehrt müssen sich die Religionen dankbar dafür zeigen, in einem System zu leben, das die freie Religionsausübung sowohl des Einzelnen wie auch in Gemeinschaft garantiert und den Beitrag von Religionen zum Gelingen einer Gesellschaft auch durch entsprechende institutionelle Absicherungen würdigt.

Wo fallen christliche Werte in Politik und Leitkultur noch ins Gewicht? Ja, es stimmt: Die Zeiten, in denen die Kirchen als Garanten und Wahrer des gesellschaftlichen Wertegerüsts zur kulturellen Identität und Stabilität des Staatswesens beigetragen haben, sind vorbei. In einem neutralen Staat und einer pluralen Gesellschaft hingegen ist der Wertekonsens nicht mehr einfach nur vorgegeben, sondern muss von den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen immer wieder in einem demokratischen Meinungsbildungsprozess neu ausgehandelt werden. Da kann es durchaus passieren, dass christliche Überzeugungen, etwa in bioethischen Fragen des Lebensschutzes, dem gesellschaftlichen Mainstreams unterliegen und als unmodern gelten. Gleichwohl besteht aus meiner Sicht kein Grund zum Pessimismus, die christlichen Werte würden mehr und mehr aus der Öffentlichkeit verdrängt. Das sehe ich beileibe nicht. Schließlich feiern wir dieses Jahr den 75. Geburtstag unseres Grundgesetzes, das in seinen Prinzipien der Menschenwürde, der Freiheit, Gleichberechtigung und Partizipation ein Wertesystem vertritt, das sich durchaus deckt mit den Grundpfeilern der christlichen Soziallehre, also: Personalität, Solidarität, Subsidiarität und Gemeinwohl. Und auch überall dort, wo Menschen in Politik und Gesellschaft sich einsetzen für die Bewahrung der Schöpfung, für Gerechtigkeit in all ihren Dimensionen und Schattierungen, für ein Leben und Sterben in Würde – überall da finden sie im Christentum einen Bündnispartner. [...]
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