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Glaubensland
Quellen der Kraft (1): Beziehung – Grundlage unseres Lebens

Nähe und Berührung heilen

Nähe und Berührung heilen
Behutsame Berührung reduziert Stresshormone und hat eine heilende Wirkung auf den Körper und die Seele.
Foto: MobileMassage/pixabay
In den ersten Schwangerschaftstagen entsteht durch die Nabelschnur zwischen Mutter und Kind etwas, das unser ganzes Leben prägt und hält: Bindung. Wir schöpfen ein Leben lang aus Beziehungen und bleiben ein Leben lang darauf ausgerichtet. Sichere Bindungserfahrungen gehören zu den entscheidenden Ressourcen eines Lebens – darüber besteht in den Humanwissenschaften kein Zweifel.

Der vertraute Umgang mit Bezugspersonen, liebevolle Kommunikation und wohltuende Berührungen schaffen Selbstwert und emotionale Sicherheit. Offenes Sozialverhalten wird grundgelegt. Oxytocin als Bindungshormon entsteht in solchen Erfahrungen der Geborgenheit. Es zählt zu den Glückshormonen und steigert unser Wohlbefinden deutlich. Das gilt für die gesamte Spanne unseres Lebens.

Bindungsverlust und Isolation gefährden den Menschen an Leib und Seele. Lebensgeschichten junger Gewalttäter zeigen auffällig oft einen großen Mangel an Beziehung, mitmenschlicher Nähe und Geborgenheit in den frühen Lebensjahren. Alte Menschen, die den vertrauten Partner verlieren, erkranken oft zeitnah und verlieren den Lebensmut.

In krisenhaften Situationen wird die Nähe eines Menschen zum wichtigsten Therapeutikum. Die Hand, die mich hält, der Arm, der mich umfängt, die aufmerksame Zuwendung, die mir geschenkt wird – all das hat zutiefst heilende Kräfte. Mit den modernen Untersuchungsmethoden, die uns heute zur Verfügung stehen, kann belegt werden, dass dies keineswegs Einbildung ist. Herzfrequenz und Stresshormone, Atmung und Blutdruck reagieren deutlich auf mitmenschliche Nähe. [...]
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