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Wie ist das mit der Vergebung?
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Wort des Bedauerns

Reiner Schlotthauer
Reiner Schlotthauer
Schade, kann man nur sagen. Noch einmal: schade. Dieses Wort des Bedauerns hört der Katholik seine innere Stimme derzeit mehr als nur einmal sagen. Wie wichtig aber auch die Stimme seiner Kirche gerade jetzt wäre, da sich so viel wandelt. Nicht nur hinter schweren Türen, in Amtsstuben, wo die Luft zu stehen scheint, sondern in der Öffentlichkeit, wo der Wind immer kräftiger weht. Und zwar aus solch unterschiedlicher Richtung, dass es zu Turbulenzen kommen kann, die manches Lebensmodell, sogar das Leben an sich, wie es ursprünglich von Natur und Schöpfer angelegt war, durcheinander zu wirbeln drohen.

Doch die Stimme der Kirche ist ob ihrer Krisen leis geworden. Schade. Da ist wieder dieses Wort. Obwohl es doch so viele christliche Schätze noch zu heben galt, auf dass der Hunger nach Lebenshilfe gestillt werde. Heute noch mehr, weil unzählige Möglichkeiten zu Entscheidungen zwingen, geradezu nötigen. Das hat eine spirituelle Dimension, eine soziale und vor allem auch eine ethische. Diese erkennt, wer unsere Beiträge über den Bluttest für Schwangere liest mit der Frage: Wird der Druck auf Eltern steigen, ein möglicherweise unter Downsyndrom leidendes Kind abtreiben zu lassen? Wie wird es sich für uns alle noch anfühlen, in einer Welt zu sein, die Leben immer schneller aussortiert? Nach links wird wohl bald das Straßenschild zur Abtreibungsklinik weisen, nach rechts zum Sterbehilfeverein und geradeaus zur Hightech-Embryonenfabrik. Gesponsert von den von uns gerne genutzten Firmen aus Silicon Valley? Die sind ja angeblich sozial. Heute ist alles möglich: Selbst das Paradoxe wandelt sich zum Orthodoxen. [...]
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