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Jugend & Gott
»Mein Gott diskriminiert nicht«

Ruth Hovekamp»Die katholische junge Gemeinde (KjG) habe ich als einen freien Entfaltungsraum für meine Spiritualität erlebt. Dort kann man sich über den Glauben ausgetauschen, Fragen stellen, neue Impluse gegeben und einander zum Nachdenken bringen«, sagt Ruth Hovekamp. Der Austausch und die Gemeinschaft in der KjG haben auch das Gottesbild der 25-jährigen Studentin geprägt. »In den letzten Jahren hat sich meine Vorstellung von Gott verändert. Es sind Wesensbeschreibungen, die Gott für mich ausmachen. Er ist allumfassende Liebe und eine unbeschreibliche, unbegreifliche Kraft. Eine Kraft, die ich in mir und meiner Umwelt spüre, die mich erfüllt und in manchen Momenten körperlich packt. Ich habe aber auch gemerkt, dass es meine Fähigkeiten übersteigt, Gott ganz konkret zu beschreiben oder erklärbar zu machen.«

Für Ruth Hovekamp ist der Glaube stark an Gemeinschaft gebunden. »So wie ich Glaube verstehe, geht es darum, aufrichtig, ehrlich und liebevoll in Gemeinschaft zu leben. Auch der Gottesdienst findet für mich nicht nur in der Liturgie statt, sondern bedeutet, seinen Mitmenschen gegenüber freundlich und hilfsbereit zu sein.«

Wenn sie mit anderen über ihren Glauben oder ihr Engagement in der kirchlichen Jugendarbeit spricht, versucht sie das Wort ›katholisch‹ nicht gleich zu erwähnen. »Dann habe ich sofort das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. Manches, was die katholische Kirche postuliert, passt nicht mehr in unsere Zeit. Mein Gott diskriminiert nicht und er segnet jeden Menschen. Wenn ich über meinen persönlichen Glauben spreche, merke ich, dass ich beschwichtigen und rechtfertigen will, wie ich zur katholischen Kirche stehe.«

Ruth Hovekamp aus Tübingen



»Es ist nicht wichtig, wie ich mir Gott vorstelle«

Julian Egle»Ich würde sagen, dass ich meinen eigenen persönlichen Glauben in Taizé entwickelt habe«, sagt Julian Egle. Seit seiner Firmung war er fast jedes Jahr in dem kleinen französischen Dorf, um an den Jugendtreffen der Gemeinschaft von Taizé teilzunehmen. »Für mich ist der Ort sehr beeindruckend, und ich habe viel über meinen Glauben gelernt. Dort ist man umgeben von Leuten, die sich auch mit anderen über ihre Spiritualität austauschen wollen. Taizé legt einen starken Fokus auf die persönliche Gottesbeziehung, die mir in der katholischen Kirche und auch in der Liturgie zu kurz kommt.«

Für den 28-Jährigen spielen auch seine Mitmenschen eine wichtige Rolle, wenn es um die Beziehung zu Gott geht. »Ich glaube das bedingt sich auf eine Art: Je besser die Beziehung zu meinen Mitmenschen ist, desto besser ist sie auch zu Gott. Das ist ein Dreieck. Wenn man Selbst- und Nächstenliebe erfährt und sie weitergibt, führt das dazu, dass auch die Beziehung zu Gott lebendiger wird.«

Wenn Julian Egle an Gott denkt, hat er kein bestimmtes Bild vor Augen. Die Vorstellungen aus Kindertagen haben sich weiterentwickelt und . »Ich richte meine Gebete an verschiedene Personen und stelle sie auch unter ein bestimmtes Thema. Brüderlichkeit beispielsweise verkörpert für mich Jesus. Meine Vorstellung von Gott kann sich zwar ändern, aber ich glaube es ist nicht wichtig, wie ich ihn mir vorstelle, sondern wie ich ihn in meiner Gottesbeziehung spüren kann.«

Durch seinen Beruf und seine Lebenserfahrung hat sich auch sein Glaube verändert, der ihm viel bedeutet. „Ich arbeite mit erneuerbaren Energien und beschäftige mich daher auch mit der Klimakatastrophe. Angesichts dessen muss ich sagen, dass mir die weltliche Hoffnung etwas ausgeht. In diesem Spannungsfeld versuche ich, durch meinen Glauben trotzdem ein Leben zu leben, das mich glücklich macht.«

Julian Egle aus Tübingen



»Mein Bild von Gott ist nicht an eine Person gebunden«

Verena Mangold»In meinem Freundeskreis haben die meisten gar nichts mit der Kirche zu tun. Wenn wir einmal über Gott sprechen, dann eher unbewusst«, sagt Verena Mangold. Die 26-Jährige arbeitet in einem Reisebüro und ist mit der Kirche groß geworden. »Meine Eltern haben die Ministrantengruppe geleitet, waren Mesner und Lektoren. Das volle Programm.« Die Zeit als Ministrantin in der Kirchengemeinde war sehr prägend für sie.

»Ich kann mir gut vorstellen, dass mein Leben ganz anders verlaufen wäre, hätte ich den Glauben nicht gehabt«, vermutet die junge Frau.
Seit Corona besucht sie wieder etwas häufiger den Gottesdienst. »Für mich ist das eine Stunde, in der ich einfach abschalten kann und nicht über Probleme nachdenke. Ich bin während dieser Zeit komplett bei mir und kann runterfahren.«

Verena Mangolds Gottesbild ist variabel. »Ich denke nicht zuerst an einen alten Mann mit Bart, das Bild bekommt man ja als Kind oft vermittlet. Wie ich mir Gott vorstelle, ist situationsabhängig. Er könnte für mich zum Beispiel auch eine Frau sein.
Wenn ich irgendwo einen schönen Lichteinfall sehe, stelle ich mir genauso gut vor, dass es Gott ist, der gerade auf mich herunterschaut. Mein Bild von Gott ist nicht an eine Person gebunden. Es kann ein Schmetterling, ein Sonnenstrahl oder eine Blume sein, in der ich Gott erkenne. Was das angeht, bin ich flexibel.«

Den Glauben an Gott verbindet sie mit mehr als nur einem Begriff, es sind viele Bausteine, die zusammenkommen. Frieden und Hoffnung zum Beispiel. »Gott ist für mich zwar keine Person, aber ich weiß, dass mich immer etwas begleitet, auch wenn ich es nicht sehe. Ich finde es wichtig, dass ich auch in Krisenzeiten einen Ansprechpartner habe. Auch wenn er nicht antwortet, es hört immer jemand oder etwas zu. Es ist echt schwierig, das in Worte zu fassen.«

Verena Mangold aus Ursprung



»Brauche ich eine Institution für den Glauben?«

Timo Schneider»In meinem Alltag räume ich mir aktuell keine Zeit ein, um über Gott zu sprechen oder über ihn nachzudenken. Ich habe viel zu tun und ruckzuck ist der Tag auch schon vorbei«, sagt Timo Schneider, der in seiner Schulzeit als Ministrant aktiv war. »Ich habe das aber mehr wegen der tollen Gemeinschaft gemacht, und nicht, weil ich so einen tiefen Glauben hatte«, erzählt der 30-jährige Finanz- und Anlageberater. »Aus dem, was ich tue, möchte ich auch einen individuellen Nutzen ziehen. Beim Thema Gott und Glaube sehe ich diesen Nutzen für mich nicht. Zumindest im Moment nicht.«

Nach einem schweren Schicksalsschlag wäre es für Timo Schneider aber gut vorstellbar, sich wieder mehr mit solchen Themen zu beschäftigen. »Im Bezug auf Gott würde ich mir vor allem die Frage stellen, wie ein Leben nach dem Tod aussieht. Das ist für mich noch ein riesengroßes Fragezeichen.« Sein Gottesbild hat sich über die Jahre kaum verändert. »Ich habe die Vorstellung eines alten Mannes mit weißem Bart im Kopf. Sein Gesicht ist nie zu sehen und er ist irgendwo über den Wolken. Wenn ich an ihn denke, spüre ich eine Art mächtige Aura. Dieses Bild von damals hat sich bis heute nicht verändert.«

Wie für viele, die aus einem christlich geprägten Umfeld kommen, ist der Glaube an Gott für Timo Schneider nur schwer von der Institution Kirche zu trennen. Entsprechend verwendet er Glaube und Kirche oft als Synonyme. »In der Vergangenheit wurde mir oft vermittelt, dass Glaube und Kirche zusammengehören. Ich verstehe aber zum Beispiel nicht, warum es in der katholischen Kirche die Beichte gibt und meine evangelische Freundin das mit Gott direkt ausmachen kann. Im Prinzip ist es doch derselbe Gott, oder? Deshalb hinterfrage ich schon, ob ich eine Institution für den Glauben brauche.«

Timo Schneider aus Illertissen
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