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Hoffnungsort
ÖKUMENE (3) Wie bekämpfen die Kirchen Missbrauch?

Bittere Wahrheit tritt ans Licht

Bittere Wahrheit tritt ans Licht
Lange segelte die evangelische Kirche in Sachen Missbrauch im Windschatten der katholischen: Jetzt wurden auch bei den Protestanten ähnlich hohe Fallzahlen bekannt. Auch hier Systemversagen.
Foto: KNA
Im Jahr 2010 legte der Jesuit Klaus Mertes die Karten auf den Tisch: Im Canisius-Kolleg, einer Berliner Eliteschule, haben Jesuitenpatres massiven Missbrauch begangen. Mertes stellte auch gleich die Systemfrage: Was hat die katholische Art Kirche zu sein damit zu tun, dass sich die Täter hinter einer heiligen Maske verstecken konnten und dass Verantwortliche die Untaten vertuschten, weil sie den Schutz der Institution vor die Solidarität mit den Betroffenen gestellt haben?

Ein Tabu war gebrochen. Man sollte denken, dass es sofort massive Reaktionen gegeben hätte, die Aufarbeitung mit Entschädigung und Aufklärung mit Besserung verbunden hätten. Aber es verging ein quälendes Jahrzehnt, bis eine unabhängige Forschungsgruppe aus Mannheim, Heidelberg und Gießen ihre wissenschaftliche Studie vorlegte, die im Wesentlichen bestätigte, was Pater Mertes analysiert hatte. Es gibt nicht nur eine erschreckend hohe Zahl an Einzelfällen, es gibt auch systemische Ursachen: eine rigide Sexualmoral, die durch Überziehung zur Übertretung verführt; eine Sakralisierung des geistlichen Amtes, die Klerikalismus begünstigt; und eine Intransparenz der hierarchischen Entscheidungen, die Kontrolle behindert.

Die ganz große Mehrheit der Geistlichen vollzieht tadellos ihren Dienst. Aber immer neue Untersuchungen einzelner Bistümer haben das Gesamtbild der MHG-Studie (2019) bestätigt, obgleich eine Dunkelfeldstudie bislang fehlt. Wenn eine Studie juristisch ansetzt, macht sie persönliche Schuld namhaft. Franz Hengsbach, Joachim Meisner, Joseph Ratzinger, Karl Lehmann (um nur Kardinäle zu nennen) sind zwar nicht persönlich übergriffig geworden, haben aber Täter geschützt und dadurch neue Verbrechen ermöglicht.

Wenn eine Studie historisch ansetzt, erzählt sie die Geschichten von Übergriffen, von Vertuschungen bis zur Strafvereitelung und vom Ko-Klerikalismus in Gemeinden, die tief irritiert sind, aber weitgehend alleingelassen werden. Wenn eine Studie soziologisch erstellt wird, deckt sie typische Verhaltensmuster auf. Nicht selten sind es die charismatischen Überflieger, die Abhängige ausnutzen. Nicht selten waren es Bürokraten, die meinten, das Problem unter der Decke halten zu sollen. Die Serie der Untersuchungen ist noch längst nicht abgeschlossen. Immer wieder wird Erschütterung, werden Scham und Reue bekundet. Zur Beichte gehören aber auch der ernsthafte Wille zur Wiedergutmachung und die nachhaltige Besserung.

Die evangelische Kirche hat erst Anfang 2024, also ein halbes Jahrzehnt später als die katholische, eine bundesweite Missbrauchsstudie vorgelegt. Das Ergebnis ist für alle ernüchternd, die meinten, es gebe nur in der katholischen Kirche ein Problem, weil in der evangelischen Kirche die Risikofaktoren Patriarchalismus, Zölibat und rigide Sexualmoral fehlen. Aber es gibt andere Faktoren. Die evangelische Kirche kennt nicht weniger Fälle als die katholische. Auch sie ist nicht angemessen mit ihnen umgegangen. »Verantwortungsdiffusion« ist das Stichwort: die Schattenseite einer angeblich hierarchiefreien Kirche. [...]
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