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Ausgabe 11/2021
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Gegen die Entwertung |
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| Reiner Schlotthauer |
Was gibt es Faszinierenderes, aber auch Schwierigeres, als Menschen zusammenzubringen? Man braucht gar nicht erst mit dem Papst in den Irak zu reisen, in eine Region, deren Gräben zwischen Arm und Reich, Krieg und Frieden, Diktatoren und Unterdrückten, Korruption und Perspektivlosigkeit verlaufen, aber auch zwischen Religionen. Das Vermächtnis Hans Küngs übrigens, wonach es keinen Weltfrieden ohne den Frieden zwischen den Religionen gibt, wirkt nach. Oder soll es etwa im Sande verlaufen? Ist es nicht auch eines von Joseph Ratzinger und Jorge Mario Bergoglio? Warum gibt es nichtmal Versöhnung zwischen Katholiken? Man hätte dazu einen ganzen Werkzeugkasten mit Gottesworten, Sakramenten und Predigten.
Ja, es ließe sich noch an vielen theologischen Schrauben drehen, wenn man nur über den Schatten springen wollte. Kein Wunder also, dass Vorbildsein auch in der Kirche zur Mangelerscheinung geworden ist. Aber warum sollten sie, Menschen, die sie sind, ganz anders sein, hört man den einen nüchtern fragen. Worauf der andere, emotional geworden, ruft: Ausgerechnet Christen müssten ein Beispiel geben! Der Glaubenszeiger pendelt aufgeregt zwischen Ideal und Wirklichkeit, bleibt allerdings häufig im roten Bereich der Unglaubwürdigkeit hängen. Warum also ist es so schwierig, die Menschen an einen Tisch zu bekommen, wie es unser Titelbild zeigt? [...]
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