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| ADVENT – ANKUNFT BEI MIR (2) Das tränende Herz |
»Woran hängst du dein Herz?« |
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Willkommenskultur: Ein Herz haben und zeigen, wie hier beim Katholikentag in Erfurt 2024, ist immer wohlwollendes Signal und zugleich ein Leitbild für Menschen, die sich an Jesus orientieren. Foto: KNA |
Der Advent ist eine Zeit, in der sich die Herzen öff nen sollten – füreinander und für Gott. Er kommt uns durch die Geburt seines Sohnes entgegen, um unsere manchmal erkalteten Menschenherzen aus Stein zu verwandeln in warme und pochende Herzen aus Fleisch, die Barmherzigkeit üben können. Woran machen wir also unsere Herzen fest?
Und woran hängst du dein Herz?« Als mir mein geistlicher Begleiter Reinhard Körner im Karmelitenkloster in Birkenwerder einst diese Frage stellte, hatte ich ein wunderschönes Bild vor Augen: Ein Herz, angehängt an einem Bindfaden wie manche Spielzeuge, Windspiele oder Traumfänger, die über einem Kinderbett baumeln. Und ich dachte an einen Kindergeburtstag, auf dem Kinder, deren Augen verbunden sind, abwechselnd mit einem Stock auf die Piñata (gefüllte Figuren aus Pappmaché) einschlagen, bis diese zerbricht und alle heiß ersehnten versteckten Überraschungen herunterpurzeln. Die Piñata hängt ja auch meist an einem Seil über den Kindern und ist nur mit einem Stock erreichbar.
Und ich erinnerte mich daran, dass alle Kinder unserer einen Weltfamilie ein kleines rotes Herz malen, wenn sie die Liebe abbilden wollen. So wie die Friedenstaube das Bild für den Frieden geworden ist, bleibt das rote Herz das Bild für die Liebe. Das »Sursum Corda« (lateinisch: »Herzen hoch/aufwärts!«) ist der Eröffnungsdialog zum eucharistischen Hochgebet.
»Das kalte Herz« ist ein Märchen Wilhelm Hauffs. Es erschien 1827. In ihm muss der »Kohlenmunk-Peter« bald feststellen, dass er sich an nichts mehr erfreuen, nicht mehr lachen und weinen kann, keine Liebe empfindet. Sein neues Herz aus Stein ist schuld daran. Er kehrt zum Holländermichel zurück, um sein Herz aus Fleisch zurückzufordern.
Michel verweigert den Wunsch mit dem Hinweis, dass das alte Herz erst nach dem Tod zurückgegeben werde und zeigt Peter seine Herzenssammlung: Viele andere »große Persönlichkeiten« des Schwarzwaldes, darunter auch Peters Vorbild Ezechiel, haben ihre Herzen bei Michel gegen den schnöden Mammon eingetauscht. Fast möchten heutige Leserinnen und Leser umgehend aktuelle Namen hinzufügen von Mächtigen, die kaltherzig ihre Macht missbrauchen, bar jeder Empathie. [...]
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