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| Elternhaus |
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| ADVENT BEWUSST ERLEBEN (3) |
Sich gegenseitig Mut schenken und Halt geben |
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Jonas möchte unbedingt die Kerze allein anzünden, aber er traut
sich nicht. Zum Glück macht Papa ihm Mut und kommt zur Hilfe.
Mit seiner Unterstützung schafft es Jonas und ist überglücklich.
Foto: Drazen Zigic/iStock |
Es war der dritte Advent. Jonas stand mit der Streichholzschachtel vor dem Adventskranz. »Ich will die Kerzen heute anzünden«, sagte er entschieden. »Bist du sicher?«, fragte sein Vater. Jonas nickte. Er hatte es noch nie allein gemacht. Zweimal erlosch die Flamme, einmal rutschte ihm das Holz aus der Hand. »Ich kann das nicht«, murmelte er nach dem dritten Versuch. Sein Vater kniete sich neben ihn. »Ich halte die Packung. Du machst den Rest. Wir schaffen das zusammen.« Beim nächsten Versuch brannte die Flamme. Als die dritte Kerze brannte, strahlte Jonas über das ganze Gesicht: »Ich hab’s geschafft !«
Wir kennen diese Momente, in denen Kinder einen sichtbaren Sprung in ihrer Entwicklung machen. Wenn sie sich als Baby das erste Mal auf die Seite drehen. Wenn sie anfangen zu krabbeln. Wenn sie das erste Wort babbeln. Wenn sie den ersten Schritt machen. Jedes Mal ist es wie ein kleiner Erfolg, den wir als Eltern und Großeltern gerne mit ihnen feiern. Ein Schritt mehr in die Selbstständigkeit hinein. Wenn Kinder größer werden, nehmen wir diese Schritte manchmal nicht mehr so deutlich wahr – und doch gibt es unzählige davon. Wenn sie sich alleine anziehen. Wenn sie lernen, Rad zu fahren. Wenn sie allein in den Kindergarten laufen. Wenn sie ihren Namen schreiben können. Immer wieder brauchen Kinder unseren Zuspruch, unsere Ermutigung, unser Dasein. Und wenn etwas dann klappt, strahlen sie und freuen sich, wenn wir mit ihnen jubeln.
Um zu wachsen und groß zu werden, brauchen Kinder das Gefühl, fähig zu sein und etwas zu können. Es handelt sich um ein weiteres soziales Grundbedürfnis neben dem Bedürfnis, wichtig zu sein und dazuzugehören. Dabei braucht es immer wieder eine Portion Geduld und Gelassenheit von elterlicher Seite. Wenn der 5-Jährige unbedingt die Schuhe morgens in der Garderobe selber schnüren möchte, kann das uns viel abverlangen, weil wir eigentlich schon längst im Büro sein müssten. Wenn das Lesen nicht so leicht über die Lippen kommt und wir ungeduldig als Eltern nebendran sitzen, kostet es Zeit und Nerven, mit dem lernenden Kind dranzubleiben. [...]
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