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archivierte
Ausgabe 46/2020
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| Elternhaus |
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Kinderängste sind normal und wichtig, um stark zu werden |
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| Foto: sam thomas, arc/aldegonde/iStock |
Anna ist ratlos. Seit dem Umzug in das neue Haus hat ihre zweieinhalbjährige Tochter Franziska Angst vor einem »Mann« im Hausflur, obwohl weit und breit niemand zu sehen ist. Elternberichte wie diese kennt Claudia Ruhe gut. In persönlichen Beratungsgesprächen, Vorträgen und Seminaren gibt die Diplom-Sozialpädagogin und Elterntrainerin Einblick in Hintergründe und Symptome der Angst, forscht nach möglichen Ursachen und gibt konkrete Tipps, wie Eltern ihren Kindern bei den unterschiedlichsten Ängsten helfen können.
Ein normaler Teil der Kindheit
»Ängste sind ein normaler Teil der Kindheit und begleiten den Menschen ein Leben lang.« Mit diesem Statement widerspricht Claudia Ruhe bewusst all denen, die Angst als hinderlich, bremsend oder gar als Makel bezeichnen. Angst sei vielmehr »ein archaisches Gefühl, das den Menschen vor Gefahren schützt«.
In jeder Entwicklungsphase des Menschen treten »normgerechte« Ängste auf, die nach einer gewissen Zeit von selbst verschwinden. So löst bei Säuglingen die Angst, keine Nahrung zu bekommen, den Schreireflex aus; im Alter keine Nahrung zu bekommen, im Alter von sechs bis neun Monaten ist es die Angst vor Fremden, zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr ist es die Angst vor Trennung von der Bezugsperson. [...]
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