Das Glück, das der heilige Franziskus verspürte, ist bewundernswert. Aber was hilft uns das heute? Wie kommen wir dahin, wo Franziskus war? Wie kommen wir zu dem Glück, das keine Macht mehr zerstören kann? Wir müssen – gerade von Seiten seines Ordens – eingestehen, dass der Zugang zum zündenden Funken des Heiligen, zu seiner Spontaneität, Ausstrahlung und Überzeugungskraft irgendwie verschüttet ist. Noch so exakte historische Forschungen können nicht das eigentliche Leben des Heiligen für unsere Zeit wecken.
und existentielle Suchbewegungen eher außerhalb der Kirche und der Orden anzutreffen sind als innerhalb. Wenn uns schon der Blick in den eigenen Reihen verstellt ist, dann ist es sicher nicht verkehrt, genau hinzuschauen, was denn die neuen spirituellen Wege so anziehend macht.
Einer der großen Meister der östlichen Weisheit in unserem Land, Professor Karlfried Graf Dürckheim (1896–1988), der in Todtmoos im Schwarzwald eine spirituelle Begegnungsstätte aufgebaut hatte, sagte in einem Vortrag: »Im Hinblick auf Ereignisse in seinem Leben sollte man sich weniger fragen: Was kommt dabei heraus? sondern Was kommt dabei herein?«
Das erste wäre der Erfolg, der nachweisbar ist, die angestrebte Spitze der Karriere, der Bekanntheitsgrad, das gewonnene Vermögen. Mit dem zweiten ist gemeint: Wie bin ich bei allen Mühen in meinem Beruf und in der Familie geworden? Leer, enttäuscht, überfordert, voller Ängste, gehetzt, gereizt, unruhig, verbissen, verbittert, vereinsamt? Oder erfüllt, froh, bereichert, gelassen, humorvoll, großzügig, tolerant, einfühlsam, verständnisvoll, kontaktfreudig, im lebendigen Austausch? [...]
|