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Ausgabe 30/2015
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| Titelthema |
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Die Welt ist aus den Fugen – ist Heilung möglich? |
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| Foto: iStock |
Fast 60 Millionen Menschen sind weltweit auf Flucht. Noch nie zuvor mussten so viele Menschen fliehen – vor Kriegen und Verfolgung, oft auch aus bitterster Armut oder einer zerstörten Umwelt. Sie fliehen aus Südsudan, aus Syrien, aus Zentralafrika von anderswo. Und die Zahl wächst rasant. Fast schon zum »Alltag« in Presse und Funk zählen auch Nachrichten über Bombenanschläge, Morde und Entführungen. Der internationale Terrorismus gilt eine der größten Bedrohungen des Friedens. Zwietracht zwischen Völkern und Volksgruppen bestimmen das Leben der Menschen im Osten der Ukraine, doch selbst im vereinten Europa haben Missgunst und alte Feindbilder wieder Konjunktur. Die Welt – so scheint es – ist aus den Fugen. Gewalt, Ungerechtigkeit, Rücksichtslosigkeit allenthalben. Aber welche Antwort haben die Christen? Wie steht es um die Umsetzung ihrer Botschaft, die eine Botschaft des Friedens ist? Wie können die Christen, wie kann die Kirche die größere Gerechtigkeit bezeugen, die der Botschaft vom Anbruch des Reiches Gottes entspricht?
Wir geraten in eine Epoche, in der das Ausmaß der globalen Flucht und Vertreibung sowie die zu deren Bewältigung notwendigen Reaktionen alles davor Gewesene in den Schatten stellen«, sagte kürzlich UN-Flüchtlingskommissar António Guterres. Es sei erschreckend zu beobachten, »dass jene straflos bleiben, die Konflikte auslösen. Gleichzeitig scheint die internationale Gemeinschaft unfähig zur Zusammenarbeit, um Kriege zu beenden, sowie Frieden zu schaffen und sichern.«
Ein wahrhaft schlechtes Zeugnis, das der Flüchtlingskommissar der oft beschworenen internationalen Gemeinschaft ausstellt. Über dieses Versagen in globaler Hinsicht können wohl auch die 70 Friedensjahre in den Ländern der Europäischen Union seit 1945 nicht hinwegtäuschen, obgleich dies immerhin die längste ununterbrochene Friedenszeit auf dem alten Kontinent ist. [...]
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