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Titelthema |
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Glaube und Politik |
Wie politisch ist der Glaube? |
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Mit dem Evangelium unterwegs zum ökumenischen Abendgebet: So gibt die Kirche Gott, was Gottes ist – öffentlich. Gott wird die Ehre gegeben und den Menschen Nahrung für ihre Seele – ein politischer Akt. Foto: KNA |
Mit ihrer Forderung, die Kirchen sollten sich weniger in die Politik einmischen, hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner unlängst eine lang anhaltende Debatte ausgelöst, die auch beim Evangelischen Kirchentag in Hannover fortgesetzt wurde. Offensichtlich geht um die richtige Verhältnismäßigkeit: Die Politisierung des Glaubens ist ein Graus – aber die Privatisierung auch. In einer Predigt eine politische Meinung untergejubelt zu bekommen, stößt den meisten Gemeindemitgliedern sauer auf. Aber sich aus den öffentlichen Debatten über Demokratie und Rassismus, Krieg und Frieden, Klimakrise und Gerechtigkeit herauszuhalten, um das Seelenheil im Herrgottswinkel zu suchen, ist feige. Der Glaube ist persönlich – aber er ist auch politisch. Warum? Und wie? Das Neue Testament legt die Grundlage dafür, intelligente Antworten zu geben – und verlangt, nach ihnen zu suchen.
Entscheidend ist die Stimme Jesu. Er hat das Reich Gottes verkündet, aber keinen Gottesstaat gegründet, sondern das Volk Gottes gesammelt, über alle religiösen, ethnischen, sozialen und geschlechtlichen Grenzen hinaus. Dass er unpolitisch gewesen wäre, ist eine Mär. Dass er sich nicht als Gegen-König zu Kaiser Tiberius und seinem Statthalter in Judäa, Pontius Pilatus, ausgerufen hat, ist wahr. »König der Juden« stand, von römischer Hand über dem Kreuz geschrieben – weil seine Hinrichtung ein Justizmord war. Jesus knüpft an die Erkenntnis Israels an, dass kein König dieser Welt Gott ist und dass Gott allein der einzig wahre König dieser Welt ist. Deshalb wird jede politische Herrschaft entmythologisiert und ethisch orientiert.
In einem brisanten Streitgespräch über Steuern hat Jesus den Punkt getroffen: »Gebt dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist« (Mk 12,17; Mt 22,21; Lk 20,25). Das Gewicht liegt auf dem zweiten Satzteil. Nicht eine schiedlich-friedliche Trennung zweier Sphären – hier Politik, dort Religion – wird angezielt, sondern das Vorrecht Gottes wird eingeklagt, auch in der Politik: Auch der »Kaiser« muss Gott geben, was Gottes ist. Allerdings gibt es im Rahmen dessen, was Gott zu Recht als Gehorsam und Vertrauen, als Anbetung und Anerkennung verlangt, einen Bereich des Politischen, in dem der »Kaiser« begründete Ansprüche geltend machen kann – wenn er Gott gibt, was Gottes ist, also nicht selbst angebetet werden will, sondern seiner politischen Verantwortung gerecht wird, unabhängig davon, was er glaubt.
Jesus spricht vom »Kaiser«, weil er der mächtigste Mann seiner Welt war. Auf politische Theorien, welche Staatsform am besten sei, lässt Jesus sich nicht ein. Der »Kaiser« steht für einen politischen Führer, der sehr viel Macht hat und deshalb in der Versuchung steht, sie zu missbrauchen – zum Schaden der Menschen. Die ärgste Gefahr besteht darin, sich selbst zu Gott zu machen oder sich als Heilsbringer hinzustellen: »Ich mache euch reich und mächtig«. »Ich mache euch stolz und stark.« [...]
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