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archivierte
Ausgabe 39/2025
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Wie offen sind die Türen? |
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| Beate-Maria Link, Chefredakteurin |
Bis jetzt wusste keiner so genau, wo die Reise mit Papst Leo XIV. hingehen wird. Nach den ersten 100 Tagen im Amt gab es viele vage Eindrücke und Mutmaßungen über ihn, aber wenig konkrete Äußerungen von ihm selbst. Allein seine Appelle für den Frieden in der Welt waren klar und unmissverständlich. Was den Kurs der katholischen Kirche betrifft, ließ sich das Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken bislang nicht wirklich in die Karten schauen. Kirchenpolitisch konnte daher in diesen sympathisch wirkenden Papst, der sich emotional wie verbal eher bedeckt hält, fast alles hineininterpretiert werden. Und dies wurde auch eifrig gemacht. Er wird die Linie von Papst Franziskus fortsetzen und damit auch ganz sicher die Kirche synodal weiterführen, so die Hoffnungen und Beschwörungen vor allem der reformfreudigen Kirchenmitglieder.
Jetzt sorgten die Aussagen des Papstes in seinem ersten Interview jedoch gerade bei den Reformorientierten für große Ernüchterung oder tiefe Enttäuschung. In zwei langen Gesprächen mit der US-amerikanischen Journalistin Elise Ann Allen vom Portal »Crux« hat Leo XIV. sein Pontifikat skizziert und angekündigt, dass er »vorerst« nichts in der Dogmatik und Morallehre der Kirche ändern wolle. Damit scheint er den eher konservativen Katholiken »Wasser auf die Mühlen« zu geben und den Fortschrittlicheren ein Stopp-Schild zu verhängen. Tut sich also erstmal nichts in Sachen Sexualmoral Frauenweihe und Zölibat? [...]
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