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Wie ist das mit der Vergebung?
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»Reset«

Reiner Schlotthauer
Reiner Schlotthauer
Die Menschen unterscheiden sich nicht arg. Immer wieder gibt es Grundhaltungen, die sich über Grenzen hinaus ausbreiten. Zeugnis dafür gab jüngst ein junger Mann aus Athen, als er angesichts des Dramas und des neuerlichen Hilfspakets nachdenklich meinte: Das Problem liege viel, viel tiefer: Sein Land, überhaupt das staatliche Gefüge bräuchten noch dringender, wie er sich ausdrückte, einen »Reset«. Ein Begriff, der sonst üblich ist, wenn ein elektronisches Gerät, etwa ein Handy oder ein Fernseher, auf seinen Ausgangszustand gebracht werden soll. Um dann wieder neu und sogar anders zu arbeiten. Weil das komplette System nicht mehr zuverlässig funktioniert und kaum mehr auf gewohnte Eingaben reagiert.

Irgendwie kommt einem dies bekannt vor, lässt es sich doch auf das eigene Leben übertragen. Manchmal verrennt man sich, trifft falsche Entscheidungen, geht zu lange ein und denselben Weg und verpasst, bequem geworden, den Abzweig. Dann hilft oft nichts anderes, als sich zu besinnen: Was ist einst der Ausgangspunkt gewesen, die Ursache, aber auch der Sinn und Zweck? Was muss ich an mir ändern? Aus welchen Quellen kann ich schöpfen, wenn ich Durst auf neue Ziele habe? Falscher Stolz ist ein schlechter Ratgeber. Schon die Evolution lehrt, dass es nach Irrtümern neue Versuche geben kann. Und der Schöpfergott schenkt dem Menschen jederzeit die Möglichkeit zu Umkehr und Neubeginn. Ein »Reset« müsste gerade dem religiös Veranlagten, der sich zurückgebunden weiß, leichtfallen. Bei ihm ist die Orientierung kein Fall ins schwarze Loch. [...]
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