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Zwei Jungen und dem Schriftzug: Wie ist das mit der Vergebung?

Wie ist das mit der Vergebung?
Die Frage nach dem lieben Gott



Cover der Exerzitienbroschüre der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit einem Brunnen und einer schweren Holztüre
Die Exerzitienbroschüre der Diözese
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Rechenfehler

Reiner Schlotthauer
Reiner Schlotthauer
In kaum einem anderen Land gibt es so viele Mathematiker, Physiker und Informatiker wie in diesem Land. Und wenn diese versagen, wenn es um die möglichst genaue Erklärung aller Einzelheiten des Lebens geht, dann haben wir ja noch die Psychologen, Soziologen und Politologen. Sind sie doch inzwischen allesamt einer zweiten Sprache mächtig, mit der sie sich untereinander verständigen und die Zusammenhänge analysieren können. Nein, das Englische ist nicht gemeint, sondern das Zahlensystem. Ja, richtig gehört. Die Zahl hat dann oft bereits den Platz des Worts eingenommen, das Zahlenwerk den des Wortschatzes, und die Statistik ersetzt die Grammatik.

Und wenn man sogar noch einen Nobelpreis für den besten Zahleninterpreten vergeben wollte, oder auch das größte Organisationstalent, dann gehörte wohl wieder jemand aus diesem Land zu den Favoriten. Alles scheint mittlerweile auf einer sichereren Zahlenbasis angelegt zu sein, auf hundertprozentiger Organisation. Das Leben gründet nicht mehr wie einst vielleicht im Sinn, in der Tradition, im Wert, sondern zunehmend in der Datenmenge. Ist da überhaupt noch für Skeptiker Platz, diesem Menschenschlag, der nicht vorschnell alles für bare Münze nimmt, eher einmal die Stirn runzelt und auch noch andere Zeichen dieser Zeit liest und auslegt? Also: Können die Menschen sich ihres Lebens wirklich so sicher sein, ist tatsächlich alles so darauf angelegt, wie es sich andere, Fachleute und moderne Propheten für uns vorstellen? Oder kann man sogar in Zahlen untergehen? Wer rettet dann? [...]
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