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archivierte
Ausgabe 22/2022
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| Klartext |
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Personalpronomen |
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| Reiner Schlotthauer |
Vielleicht ist es ja inzwischen so, dass ringsherum die Kirche unterschätzt wird. Aber nicht einmal nur dort, sondern sogar in der Kirche selbst. Zeigt sich da sogar ein Minderwertigkeitskomplex? Dann könnte wenigstens eine Therapie Wunder wirken, wenn die Seelsorge dies schon nicht mehr schafft. Ja, die letzten Skandale haben sie in ungutem Licht erscheinen lassen. Und nochmals Ja: Angesichts des Krisenmanagements wirkt dieses Bild wohl noch beschönigend. Aber Halt, sagt dann auf einmal die innere Stimme, nicht so schnell, ist das wirklich alles, was sich über die Kirche in diesen Tagen sagen lässt?
Fast hätte man sich also selbst dabei ertappt, sich in die Spirale negativer Emotionen hineinziehen zu lassen. Wie so viele, für die das zum Lebensgefühl geworden ist. Deswegen tut manchmal etwas Abstand gut, natürlich journalistische Distanz. Vor allem für den langjährigen Begleiter, der selbst noch nie Kirchenbeschäftigter gewesen ist. Und dabei – darf man es sagen? – auch wunderbaren katholischen Frauen und Männern begegnet ist. Und zum Glück nicht nur solchen, die gleich drohen, wenn sie ihren eigenen Namen nicht in einem Artikel finden. Naja, das erste Personalpronomen droht irgendwie auch in Kirchenkreisen das zweite zu überholen. Aber das wäre schon wieder ein negativer Anklang, wir wollen doch differenziert bleiben und heute das Positive nicht übersehen. Gegen das bequeme Schwarmverhalten. [...]
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