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Ausgabe 14/2015
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Wider die Resignation |
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| Beate-Maria Link |
»Alles wird schlechter in der Kirche, die Reihen lichten sich, es gibt immer weniger Priester, die jungen Leute bleiben sowieso weg …« Man könnte die Liste von deprimierten und deprimierenden Äußerungen in der Kirche beliebig fortsetzen. Dazu kommt noch das Schimpfen auf den Zeitgeist und die böse, gottlose und materialistisch ausgerichtete Welt. Schnell macht sich Resignation breit und legt sich lähmend auf den Widerspruchsgeist und alle anderen positiven Kräfte.
Ähnlich mag es den Jüngern nach Karfreitag gegangen sein. Alles, woran sie geglaubt und was sie erhofft hatten, schien mit einem Mal vorbei zu sein. Sie waren vor Enttäuschung und Entmutigung wie mit Blindheit geschlagen, etwa als sie nach Emmaus gingen und sich ihre Gedanken und Gespräche nur um diese schreckliche Niederlage von Jesus am Kreuz drehten (Lk 24,13–35). Ihr Blick war getrübt, die Augen des Glaubens vernebelt, verständlicherweise. Resignation hat immer mit ausweglosem Umkreisen der Probleme zu tun und mit Nabelschau. Nicht, dass es die Probleme und deprimierenden Fakten nicht gäbe oder heute etwa kein Grund zur Sorge um die Weitergabe des Glaubens bestünde. Entscheidend ist jedoch, worauf jeder und jede in der Kirche den Fokus lenkt: Karfreitag oder Ostern? [...]
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