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Glaubensland
Starke Seele (3): Macht Glaube resilient?

Kann ich glauben, dass ich angenommen bin?

Kann ich glauben, dass ich angenommen bin?
Werden mich diese Arme auffangen und halten, wenn ich schwach bin und mich fallen lassen möchte? Nur wer vertraut, wird die Antwort erfahren.
Foto: KNA
Die Kapelle im Marienhospital in Stuttgart steht unter dem Motto: »Ich bin gekommen, damit sie das Leben in Fülle haben« (Joh 10,10). Wenn ich Schüler frage, was ihnen zu »Leben in Fülle« einfällt, dann kommen in der Regel Aussagen wie »Mein Leben selbst gestalten können«, »Karriere machen«, »die Welt bereisen«. Das gängige Verständnis geht also davon aus, einen großen persönlichen Freiraum zu besitzen und diesen zu gestalten. Jesu Aussage als Thema einer Krankenhauskapelle klingt in diesem Verständnis wie eine Provokation. Denn jemand, der sich als Patient in einer Klinik wiederfindet, ist von dem, was die Schüler benennen, weit entfernt.

Das »Credo« unserer Zeit lautet in etwa: »Du kannst alles erreichen, wenn du dich nur anstrengst. Glaube an Gott ist etwas für die Schwachen.« Solange ich in der Überzeugung lebe, mein Leben in Fülle selbst verwirklichen zu können, »brauche« ich keinen Gott. Was aber ist, wenn ich meine Grenzen spüre – in Form eines Schicksalsschlags oder einfach durch nachlassende Kraft?

Grenzerfahrungen fordern heraus – auch gläubige Menschen: Wenn ich mich bislang über die Erfüllung christlicher Moral definiert habe und das »Leben in Fülle« als Gegenleistung dafür von Gott erwartete, dann platzt dieser Deal im Moment einer leidvollen Grenzerfahrung. Ich erfahre: Das Leben in Fülle erreiche ich nicht aus eigener Kraft und moralischer Anstrengung. Ich kann mich nicht selbst erlösen. [...]
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