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archivierte Ausgabe 26/2012
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Gemeinsam Leid tragen |
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Beate-Maria Link |
Einfach morgens nicht mehr aufwachen. Das ist eine Form des Sterbens, die sich viele Menschen wünschen, die aber nur wenigen vergönnt ist. Was ist, wenn sich schwerstkranke Menschen den Tod geradezu herbeisehnen, weil ihnen ihr Leiden unerträglich für sich und andere erscheint? In Zürich fand jetzt ein Kongress von weltweit 55 Suizidhilfeorganisationen statt. Sie bieten – gegen Geld – Hilfen an, um aus dem Leben zu scheiden. Rund 500 Personen jährlich »begleiten« die Schweizer Suizidhilfe-Vereinigungen »Exit« und »Dignitas« nach eigenen Angaben dementsprechend. Immer mehr »Kunden« aus Deutschland und Österreich kämen in die Schweiz, die sich als Land mit der weltweit liberalsten Regelung präsentiert.
Doch können beständig wachsende Fälle von assistiertem Freitod ein Ruhmesblatt für eine Nation sein? Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat jetzt einen Gesetzentwurf vorgelegt, der gewerbsmäßige »Förderung der Selbsttötung« unter Strafe stellt. Gut so! Ausgenommen sind jene, die an der Beihilfe nicht verdienen, etwa Familienangehörige und in Einzelfällen Ärzte. Hier klafft eine bedenkliche Gesetzeslücke, wird doch der Eindruck erweckt, dass aktive Sterbehilfe gebilligt wird, solange sie nicht kommerziell ist. [...]
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