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archivierte
Ausgabe 9/2018
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Mit mehr Zeitgefühl |
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| Reiner Schlotthauer |
So schnell ändern sich die Zeiten. Vor kurzem noch bedeutete der Ausblick in die Zukunft – sagen wir auf die nächsten 20, 30 Jahre – für ein Unternehmen etwas ganz anderes als für die Kirche. Während ein Geschäftsführer mit dem kompletten Strukturwandel rechnen musste, der Ausrichtung auf die neuesten Erfordernisse oder gar dem Verschwinden vom Markt, Existenzsorgen mit inbegriffen, konnte sich ein Oberhirte auf das Sprichwort verlassen, wonach die Kirchenmühlen viel langsamer mahlen. Was sind schon 30 von 2000 Jahren?
Aber manches scheint nun doch anders zu kommen, zumal nichts sicherer ist, als dass wir uns auf einmal in einer Zeitenwende vorfinden. Die bringt die Zeit scheinbar nochmal schneller zum Drehen. Und die Menschen bewegen sich mit, zu Hause, in Berlin und in der Bischofskonferenz. Obendrein wirkt sie gleichmacherisch, behandelt zusehends den Pfarrer genauso wie den Abteilungsleiter, den katholischen Finanzdirektor wie den Controller, den Bischof wie den Vorstandsvorsitzenden: so dass für die Unternehmung Kirche die 20, 30 Jahre nunmehr fast dasselbe bedeuten. Das zum Zeitgefühl. Könnte man sogar, in Anlehnung an ein in der EU oft gehörtes Wort, von einer Angleichung der unterschiedlichen Geschwindigkeiten sprechen? [...]
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