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archivierte
Ausgabe 9/2016
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An einem Grab |
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| Reiner Schlotthauer |
Just als die Bischöfe ihre Leitlinien zur Flüchtlingsarbeit vorstellten, wurde in Untermarchtal eine Ordensfrau würdevoll zu Grabe getragen. Vor ihrem Tod noch hatte sie dankbar resümiert, dass der in Kraft und Liebe, in Freiheit vor und für Gott erfolgte Einsatz für Kranke, Notleidende und Glaubensarme ihr zeitlebens wie der Himmel auf Erden vorgekommen sei. Damit waren ihr wohl die Oberhirten, obgleich in Schöntal am anderen Ende der Diözese, gar nicht so weit entfernt, aber bestimmt nicht voraus.
Ging es ihnen doch ebenfalls um Armselige, um solche, die anklopfen, um Einlass in Räume und Herzen zu erhalten. Und darum, wie viel man mit einer nicht nur politischen, sondern christlichen Einstellung bewirken könnte. Leitlinien hätte es genau genommen gar nicht bedurft. Das Beispiel tausender Christen, ob als Einzelne oder in Verbänden und Gemeinden, wäre schon genug – vorgezogene Abstimmung derer, die nicht nur in Gesinnung verharren, dem hohen Ideal, sondern dieses auch hiernieden so verantwortungsvoll umzusetzen versuchen, dass es an Körper und Seele spürbar wird. Und sich selbst dann nicht schonen, wenn ihnen Populisten, auch christliche, Naivität vorwerfen. Aber dann wären Kreuz und Auferstehung auch nur für Kinder. [...]
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