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archivierte
Ausgabe 50/2019
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| Klartext |
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Wenigstens annähernd |
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| Reiner Schlotthauer |
War der Advent nicht auch mal eine Zeit zum Fasten und Büßen? Viel ist inzwischen vergessen, was einem am Ende sogar gut tun würde, Körper wie Seele. Und man müsste nicht zum Psychiater oder sonst zu einem Gesundheitskurs irgend eines Anbieters. Mein Gott, was hätte die Kirche nicht alles noch zu bieten, seufzt so mancher, der zusehen muss, wie auch selbstverschuldet Selbstverständlichkeiten wie die Felle im Sprichwort davonzuschwimmen drohen. Oder längst schon sind.
Aber man könnte auch beginnen, dankbar zu sein dafür, was einem der Glaube und selbst die verpönte Kirche als Gemeinschaft an Möglichkeiten gibt. Und dann erst einmal sich selbst fragen, was man daraus tatsächlich gemacht hat, in der Familie, am Arbeitsplatz oder wo auch immer er und sie noch im Alltag vorbeikommen mag. Und ob die gute Gesinnung, sich möglichst in der kleinsten Begegnung in Jesus hinein zu verwandeln, in der Praxis umgesetzt wird. Wenigstens annähernd. Und es einmal sein lassen, immer anderen Schuld zu geben, den Umständen, der Zeit. Oder dem Zeitgeist, wie es dann heißt, ohne zu merken, dass man genau so sich mit den Kritisierten gemein macht. Oder nur von einem Gespenst redet, statt die dabei verstrichene kostbare Zeit dazu zu verwenden, den Glauben weiterzugeben, sofern man einen hat. [...]
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