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Ausgabe 49/2018
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Akku der Welt |
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| Reiner Schlotthauer |
Faszinierend ist es, wie der Mensch seit jeher sich selbst übersteigt, über seine Grenzen hinaus, um über den Rand, den es eigentlich gar nicht gibt, hinauszublicken. Richtung Universum geht dann manchmal seine Reise, wie jetzt, da die Nasa-Sonde auf dem Mars landete. Wäre der Makrokosmos ein Reisebüro, hätte er für jeden Milliarden mal Milliarden Reisen im Angebot. Oder es geht genau in die andere Richtung, in den Mikrokosmos der Genlabore, die den Anspruch haben, neue Welten zu erschließen, nein, sie gottgleich gar zu schaffen. Aber mit welchen Zielen, welchen Folgen?
So kommt auf einmal der Reisende an einen Grenzstein oder gar, wenn er zu den ganz Fortgeschrittenen zählt, an den Messpunkt eines Lichtjahres oder einer winzigen DNA-Sequenz, wo seine anfängliche Begeisterung ins Schaudern umschlägt – und er zu erwägen beginnt, die Reise zu stornieren. Das Staunen hat halt auch Geschwister, das Hinterfragen und Zweifeln. Da sind sich Ungläubige und Gläubige gleich. Denn was der Mensch als Tourist in der Miniwelt seines Erbguts anrichten kann, lässt ob der Unmenschlichkeit das Herz stocken. Und andersherum gibt die dunkle Menschenleere, daher die Seelenleere des Universums eine Ahnung davon, welchen Anblick das innere Auge eines Depressionskranken erleiden muss. [...]
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