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Wie ist das mit der Vergebung?
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Am Punkt angekommen

Reiner Schlotthauer
Reiner Schlotthauer
Viel zu schnell ist vergessen, dass es erst Herausforderungen sind, die den Menschen voranbringen. Dazu zählt auch das Neue, Ungewohnte, der Verlust der altbekannten, manchmal bequemen Sicherheit, die Erschütterung des selbstverständlich Geglaubten. Eigentlich hat dies einen großen Reiz. Doch wenn dann noch das Fremde und besonders der Fremde dazu kommt, wird deutlich, dass die eigentlich positiv gemeinte Herausforderung sich im Handumdrehen in eine Gegenbewegung umkehren kann, nämlich die der Angst, der Unsicherheit, des Vorurteils, bis hin zur Aggression.

Genau an diesem Punkt aber entscheidet sich, auf welche Entwicklungsstufe sich eine Familie, eine Nachbarschaft und sogar eine ganze Gesellschaft begibt, mit all den Werten, die sie sich aussuchen, um miteinander auszukommen und so nicht nur das eigene Wohl zu bedenken, sondern auch das Gemeinwohl. Solch eine Entwicklung nennt man dann »zivilisatorisch«. Manche meinen auch »christlich«. Und diese hat es so an sich, dass es immer wieder Zeiten gibt, wo sie besonders angefragt ist, ja richtiggehend getestet wird. Dann zeigt sich, wie fest sie in den Köpfen und Herzen verankert ist.

Solche Wendepunkte, an denen sich vieles entscheidet, gibt es zuletzt zuhauf. Nachdem Griechenland gerade erst und die Ukraine längst in den Hintergrund getreten sind, wähnt sich Europa abermals in einer Krise. [...]
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