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archivierte
Ausgabe 2/2020
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Pustekuchen |
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| Reiner Schlotthauer |
Die Vergangenheit ist uns sicher, die Zukunft nicht. Trotzdem und gerade deswegen, auch weil wir dafür noch verantwortlich sein werden, lassen wir uns auf das Abenteuer der ausstehenden Zeit ein. Mit Frohmut und Hoffnung. Vom Schwarzmalen haben wir genug. Denn hautnah zu erleben, zu was das in der Kirche führen kann, neben Machtmissbrauch und Eitelkeit, hatten wir nun wirklich ausreichend Gelegenheit. Und dass wir auch künftig Unheilspropheten begegnen werden – ist doch deren Job bequemer, als Jesus nachzufolgen –, wird sich nicht ganz vermeiden lassen. Aber wir müssen mit denen ja keine enge Beziehung pflegen.
Nein, wir werden uns auch nicht auf das Spiel einlassen, in dem sich Katholiken gegenseitig den Schwarzen Peter für ihren Bedeutungsverlust in die Schuhe schieben, wo Kirchenkrise und Glaubenskrise gegeneinander ausgespielt werden, die einen den anderen die Vernunft absprechen und die anderen wieder den einen das Frommsein. Irgendwie lustig, aber tragisch, dass manche, die sonst auf Mitbestimmung pochen, jetzt am liebsten autoritäre Entscheidungen hätten, damit ihr Wille geschehe. Und dass diejenigen, die sonst autoritär veranlagt sind, dem jetzigen Kirchenoberhaupt auf einmal absprechen, Stellvertreter Christi auf Erden zu sein. Alles schon erlebt. So bastelt halt jeder seine Konfession. [...]
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