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archivierte
Ausgabe 11/2018
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Tage wie diese |
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| Reiner Schlotthauer |
Zeiten gibt es, da hat man das Gefühl, es würde sich etwas grundsätzlich wenden. Weil die Veränderungen so deutlich sind, dass wir gar nicht mehr auf die Historiker warten müssen, die erst übermorgen darüber urteilen, was uns heute bewegt, froh stimmt und auch beunruhigt. Aber etwas ganz Neues ist es keineswegs. Unruhige Zeiten gab es immer schon, sogar unruhige Herzen. Bloß wohin haben sich die Menschen dann gewandt, woran orientierten sie sich? Auch jeder Einzelne weiß von Wendezeiten im Leben. Je reifer er wird, desto größer das Reservoir an Erfahrungen. Und der darüber weise Gewordene hat dann endlich den Durchblick.
Zumal jeder Umbruch ihn ein Stück näher bringt an sein letztes, das eigentliche Ziel, um das er dann nicht mehr im großen Bogen herumgehen und trotz lebenslanger Versuche auch nicht mehr drumherum reden kann. Irgendwann hat jedes Verdrängen ein Ende: genau, am Lebensende. In der Fastenzeit, der österlichen Bußzeit erhält dies für den, dem schon früher die Augen aufgingen, wieder aktuelle Bedeutung. Jahr für Jahr auch für den, der noch zu den Tugendhaften dazustoßen will. Noch ist nichts verpasst. [...]
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