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Titelthema

Gottes Wille – wie finde ich ihn?

Gottes Wille – wie finde ich ihn?
Auch wenn ich auf die Dächer dieser Welt steige und damit dem Himmel ein Stück näher komme, bleiben Fragen, die ich weiter mit mir herumtrage: Was will Gott von mir? Wie kann ich meinen persönlichen Weg erkennen und gestalten?
Foto: OJO Images/iStock
Wenn ich nur wüsste, was ich jetzt in dieser Situation tun soll, was Gott gerade jetzt von mir will …, dann könnte ich mich leichter entscheiden. Dann wüsste ich auch, was jetzt gut und richtig ist, welchen Weg ich einschlagen soll. Wer quält sich nicht dann und wann mit solchen Überlegungen, hoffend und betend, dass Gott einen Fingerzeig geben möge, wie es konkret weitergehen soll. Aber so leicht lässt er sich nicht in die Karten schauen, oft bleibt Gottes Wille ein Rätsel oder vielleicht besser ein Geheimnis auf einem lebenslangen Weg. Will man über den Willen Gottes etwas sagen, muss man zunächst einige Vorbedingungen klären. Wenn es einen Willen gibt, muss es eine Person geben, die diesen Willen äußert. Eine Sache hat keinen Willen. So stellt sich als erstes die Frage, ob es überhaupt einen Gott gibt, ob er eine Person ist, ob er einen Willen hat, wie er diesen äußern kann, und ob der Mensch diesen Willen erkennen kann. Begeben wir uns auf Spurensuche …

Geht man in der Religionsgeschichte zurück, findet man im Hinduismus sowie in der griechischen und römischen Philosophie einen Vielgötterhimmel mit verschiedenen Göttern. Im Buddhismus begegnet uns eine Religion ohne einen Gott als Person. Bei den vielen Göttern kann man mit dem Philosophen Ludwig Feuerbach fragen, ob es sie überhaupt »gibt« oder ob sie Projektionen der Menschen sind. Man kann auch fragen, ob sie personalen Charakter haben, ob sie einen Willen haben, ob sie in der Lage sind, diesen Willen zu äußern und die Macht haben ihn durchzusetzen. [...]
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