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archivierte
Ausgabe 46/2017
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| Elternhaus |
| DIE ZEHN GEBOTE HEUTE (6) |
Nicht töten! – Über das Leben darf nur Gott verfügen |
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| Foto: KNA |
Du sollst nicht töten. Eigentlich ein unnötiges Gebot, oder? Freilich, Menschen sind grausam zueinander. Menschen töten einander, aber grundsätzlich ist schon Kindern vollkommen klar: Das Leben eines anderen Menschen ist unantastbar. Das ist ein Unterschied zu anderen Geboten wie zum Beispiel zu »ehre deinen Vater und deine Mutter« (Ex 20,12). In Phasen der Auflehnung gegen das Elternhaus, wenn Eltern Fehler machen, wenn Kinder sich ungerecht behandelt fühlen, kann es schwerfallen, den eigenen Eltern den ihnen gebührenden Respekt entgegenzubringen.
Das Elterngebot ist also deshalb sinnvoll, weil es uns auch in schwierigen Situationen an einen respektvollen Umgang mit unseren Müttern und Vätern erinnert. Aber töten? Müssen wir tatsächlich explizit darauf hingewiesen werden, dass das Leben eines Menschen unverfügbar ist? Müssen Kinder daran erinnert werden?
Wenn die Zehn Gebote als Normen verstanden werden, die klar definieren, was zu tun und was zu unterlassen ist, dann könnte man behaupten: Beim Tötungsverbot haben wir es mit einem eigentlich sinnlosen Gebot zu tun. Das wird nach einem Blick in den hebräischen Urtext noch deutlicher. Wörtlich kann hier übersetzt werden: »Du sollst nicht unerlaubterweise töten.« [...]
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