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Hoffnungsort
GEBETSSCHULE (2): HILFT BETEN WIRKLICH?

Angemessen und geschwisterlich um das Richtige bitten

Angemessen und geschwisterlich um das Richtige bitten
Wer ist Papas Liebling? Und wer wäre nicht Gottes liebstes Kind? Vor Gott sind alle »Königskinder«. Wo ich mir Vorteile gegenüber anderen erbitte und erbeten will, bewusst oder unbewusst, missbrauche ich den Namen Gottes für meine Eigeninteressen.
Foto: iStock
Uns Christen ist überdeutlich ins Stammbuch, in die Bibel geschrieben, dass die Beziehung zwischen Gott und seiner Schöpfung, seinen Menschen, keine Geschäftsbeziehung ist, nicht nur auf gemeinsamen Interessen gründet oder auf Befehl und Gehorsam, sondern dass die Geschichte Gottes mit uns eine Liebesgeschichte ist. Darum geht es zwischen Erde und Himmel und nicht darum, was »gilt« oder was »nützt«. Wohl aber darf ich mich auch in einer Liebes beziehung fragen, was mir und meinen Lieben hilft; was uns hilft, die Liebe wachund lebendig zu halten. Und in diesem Sinne dürfen wir auch fragen, ob und warum Beten hilft. Nun gibt es unterschiedliche Ausrichtungen des Betens: Lob und Klage, Dank und Bitte. Und das Bittgebet ist zugleich besonders naheliegend – und problematisch. Schauen wir also erst auf die Frage, ob und wann es hilft, Gott zu bitten.

Fragen wir uns zunächst einmal, ob wir Gott um alles bitten dürfen. Wer sollte uns das denn verbieten? Keine Außen-Instanz kann das. Aber als Christ wie als erwachsener Mensch muss ich mich kritisch fragen, ob sich nicht manche Bitte von selbst verbietet, weil sie unangemessen ist, weil sie Gott und mich ungebührlich klein macht. Ehrfurcht bedeutet und fordert auch, Religion nicht einfach als infantile Nische zu nutzen. [...]
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